Schutz von Honigbienen auf der Insel La Palma

Gilles Fert
Abeilles sélectionnées

canaries 1
Eine Biene beim Blütenbesuch auf Senecio keinia

Isla bonita...

La Palma, die westlichste Insel der Kanaren besitzt ein Landfläche von 706 km². Von ihr sind es 450 km bis zum afrikanischen Kontinent und bis zur nächsten Insel etwa 70 km. Die Inselgruppe gehört seit dem Ende des 15. Jahrhunderts zu Spanien. Sie ist vulkanischen Ursprungs und der höchste Berggipfel ist 2483 m hoch, wo sich auch das berühmte astrophysikalische Observatorium "Roque de los Muchachos" befindet. Dieses fruchtbare Land besitzt alle Klimagebiete. Man kann dort gebratene Kastanien essen und Mangos anbauen. Es wird ein ausgezeichneter Wein produziert und jährlich ungefähr 150.000 Tonnen Bananen geerntet. Jede Insel des kanarischen Archipel (Teneriffa, Oma Canaria, Lanzarote, La Gomera, El Hierro, Fuerteventura) besitzt ein einzigartiges Ökosystem, wo sich auch die Imkerei auf ihre eigene Weise entwickelt hat.


Ein Bienenstand in der Euphorbia-Tracht

Honig mit einem einzigartigen Geschmack

Etwa 80.000 Einwohner teilen diesen kleinen Flecken himmlischer Erde im Atlantischen Ozean. Es gibt etwa 80 Bienenzüchter mit insgesamt etwa 2000 Bienenvölkern. Der besondere Lebensraum in der Vielfalt der Inselwelt, haben den Austausch untereinander erschwert. Daraus resultiert auch, dass auf der Insel kaum mit Bienen gewandert wird. Nur einige Imkereien im östlichen Teil wandern von Juni bis August in die Echium-Tracht nach Mazo und Fuencaliente.

Wie überall in der Welt, sind auch die Imker von La Palma sehr einfallsreich. Guillermo ist das perfekte Beispiel dafür. Er hat sein Bienenhaus mit einer elektrischen Seilbahn ausgestattet, mit der er die Beuten und Honigraumzargen den Berghang hinaus und hinab transportiert.


Guillermo und seine Seilbahn für die Bienenkästen

Bienenhäuser sind Es gibt auch noch einige Imkereien mit traditionellen Beuten. Diese alten vertikal oder horizontal aufgestellten Beuten nennt man "Corchos". Sie werden aus ausgehöhlten Stammstücken der Palmen hergestellt oder einfach aus vier Brettern, wie in der Imkerei von Gines aus palmtree Badehosen oder einfach von 4 Brettern mögen Sie in Giness Bienenhaus.

Heute werden überwiegend Langstrothbeuten mit Honigraumzargen verwendet, ganz im Gegensatz zum Mutterland Spanien, wo man meist Layens-Beuten antrifft. Die durchschnittliche Honigausbeute beträgt etwa 20 kg/Volk. In gut geführten Imkereien kann die Ernte natürlich viel größer ausfallen.


Gines in einer Imkerei mit traditionellen Beuten traditionell

In den Tälern der früheren Lavaflüsse blühen unzählige Trachtpflanzen. Die Insel kommt hinsichtlich der Anzahl und Vielfalt endemischer Pflanzen nach Hawaii auf den Platz zwei in der Welt. Die Insel La Palma erfreut jeden Botaniker. In der Tat tragen viele der allgemeinen Topf- und Ziergartenpflanzen einen aus "canariensis" zusammengesetzten wissenschaftlichen Namen. Diese Pflanzen sind die Quelle vieler Wildblüten-Honige mit ihrem einzigartigen Geschmack. Daran beteiligt sind hauptsächlich einheimische Blütenpflanzen der Inseln, die zu den Familien des Echium (Teginaste, Borretsch) gehören, der Euphorbia, des Senecio klenia (Verode), des Chamaecytus (Tagaste), des Aconium sp. (Bejeque), des Szonchus (Cerrajon) und der Leguminosae (Adenocarpus viscosus) gehören. Außerdem besitzt die Insel alle jene Pflanzenarten, die von den Spaniern seit dem Ende des 15. Jahrhunderts eingeführt worden sind. Die bedeutenste Trachtpflanze ist die Kastanie (Castanea sativa), gefolgt von dem japanischen Baum Eriobotrya japonica, dem Eukalyptusbaum ( E. globulus, E. ficifolia), dem Mandelbaum, der Akazie (Mimosacea), der Brombeere, den Zitrusbäumen und so weiter. Die Tatsache, das die Honige von Las Palmas sehr häufig nicht zu den Honigen zählen, die von den Spaniern gekauft werden, weil sie in keine klare Sorte einzuordnen sind, kommt durch die Blütenvielfalt und dem daraus entstandenen Honig-"Cocktail". Für die kanarischen Imker ist das kein Problem. Sie verkaufen ihren Honig an lokale Kunden, die den Honig auch wegen seiner medizinischen Wirkungen verzehren und die andere Hälfte wird von den Touristen gekauft.

Ökotyp oder stabilisierte Kreuzungszucht

Bevor die Spanier auf die Inseln kamen, waren es die eingeborenen Menschen, genannt Los Guanches, die die Inseln besiedelten. Über deren Abstammung wird noch heute viel diskutiert. Ähnlich verhält es sich auch mit den Bienen. 1975 war F.Ruttner der erste, der die Bienen des kanarischen Archipels beschrieb. Diese morphologische Übersicht der lokalen Rasse beschreibt allerdings nur die Bienen auf Teneriffa und Grand Canaria, macht aber ihre Verwandtschaft mit der Apis mellifera iberica deutlich. Man nimmt deshalb an, dass die Rasse von den ersten Siedlern aus Spanien eingeführt wurde. Eine aktuelle morphologische Studie, die 1998 von P. De La Rua et al. von der Sektion Tierbiologie der Universität von Cordoba durchgeführt wurde, zeigte die Existenz von zwei deutlichen Varianten von Bienen. Die Bienen von La Palma haben einen reineren genetischen Code als jene, die man auf den Inseln Teneriffa, Hierro, La Gomera und Grand Canaria analysierte. In den letzten Jahren haben Bienenzüchter auf diesen Inseln Bienen der Rassen Carnica, Ligustica, Caucasica und der Buckfast importiert. Diese unkontrollierten Einfuhren haben zur Verbreitung und Vermehrung von Krankheiten der Bienen und der Brut geführt. Die ausgeprägte Aggressivität der Bienen, aufgrund jener unkontrollierten Kreuzungen, erschweren die Arbeit der Imker erheblich. Das erschwert auch das Zusammenleben mit Nachbarn und Touristen. Die Situation ist daher angespannt. Glücklicherweise besitzt die Insel La Palma mit ihrer ruhigen und reinen Biene noch das große Privileg frei von Varroa und Faulbrut zu sein. Nur die Tracheenmilbe und einige Viren verursachten vor einigen Jahren den Verlust von ca. 20% der Bienenvölker. Heute scheinen diese Krankheitsprobleme dank zweijährlicher Behandlungen mit Menthol behoben worden zu sein. Wenn die Regeln, die von der Verwaltung gesetzt worden sind, durchgesetzt werden, kann das die Imkerei auf Jahre hinaus sichern.


Langstrothbeuten werden den spanischen Layensbeuten vorgezogen

Die schwarze Biene von La Palma ist nicht sehr aggressiv und räubert nicht. Sie hat denselben Sammelinstinkt wie die schwarze europäische A.m. mellifera. Darüber hinaus besitzt sie ein sehr starkes Putzverhalten. Die üblichen Tests mit abgetöteter Brut durch Tiefgefrieren zeigten die Fähigkeit dieser Bienen sie sofort zu entdecken und aus den Waben und der Beute zu transportieren. 12 Stunden benötigten diese Völker, die nicht besonders ausgewählt wurden. Den Bienen aus "gelben" Kreuzungszuchten gestattet man bei der Bewertung für eine 90%ige Säuberung die Zeit von 48 Stunden. Außerdem ist diese lokale Biene gut an ihre Umwelt, die Blütezeiten und das Klima angepasst.

Ein aufregendes Projekt

Ausgehend von dieser einzigartigen Situation in Europa, haben die Regierungsstellen auf den Kanaren Maßnahmen ergriffen, um die Biene vor Las Palmas zu schützen. Als erstes wird es offensichtlich ein Verbot geben, Bienen einzuführen, zusammen mit gebrauchten Imkereigeräten und Bienenprodukten, mit denen Brutkrankheiten eingeschleppt werden können. Die Maßnahmen sind eine europäische Anweisung, die schon 1998 für die Insel Laslo nördlich von Dänemark durchgesetzt wurden. Die Anstrengung die damals unternommen wurden, um die lokalen Biene, A.m. mellifera zu konservieren, sind erfolgreich gewesen. Die Imker trugen dazu in Brüssel ihre Besorgnis vor und forderten, dass die Bienenwanderung auf diese 114 km² große Insel untersagt wird.

Für die Wanderimker vom dänischen Festland war es bis dahin Normalität, mit ihren Bienen in die Heidetracht (Calluna) der Insel zu wandern.

Bezüglich La Palma zielt der Plan zum Schutz der lokalen Biene darauf ab, die wenigen Königinnen zu ersetzen, die bereits einen Grad der Hybridisation haben. Das Ziel ist es insbesondere, dass die lokalen Imker mehr Honig mit einer sanfteren Biene produzieren können.

Mit der Unterstützung der dortigen Imker und mit ihrer Hilfe wurden 400 Proben von Arbeitsbienen einer DNA-Analyse an der Baskischen Universität von Bilbao unterzogen. Die Ergebnisse werden die Identifizierung der reinsten Völker ermöglichen. Sie werden zusammen in einem Gebiet zusammengestellt, um eine hohe Dichte zu erreichen, damit ausreichend Drohnen der ausgewählten Völker fliegen können.

Um jedes Inzuchtrisiko zu vermeiden, wird die Zucht mit sehr vielen Völkern durchgeführt. Die Forschungsarbeit hat begonnen, aber es werden mehrere Jahre vorüber gehen, ehe das Ziel erreicht ist.
Das Projekt besteht aus zwei Phasen.

1. Phase:

  •  Es werden Kurse über Königinnen und Drohnenzucht für Imker durchgeführt, die freiwillig am Projekt mitwirken.
  •  Auswahl leistungsstarker und sanfter Bienenabstammungen
  •  Ausbildung von zwei Imkern in der künstlichen Besamung von Bienenköniginnen
  •  Schaffung einer Imkerschule

2. Phase:

  • Analyse der Ergebnisse mit Hilfe der DNS
  • Die genetischen Daten weiterleiten und einführen in die anderen Imkereien auf der Insel

Dieses ehrgeizige Programm hat nur dann Erfolg, wenn es die Zustimmung aller Imker hat. Die Bienen stellen eine wertvolle ökonomische Ressource für die lokale Konjunktur der Insel dar. Sollte dieses Projekt schließlich erfolgreich abgeschlossen werden, würden die wirtschaftlichen Ergebnisse noch besser ausfallen: Direkt durch die Honigproduktion und indirekt durch die Bestäubung der Avocadokulturen, Birnenbäume, Zitrusplantagen und der vielen Wildpflanzen. Außerdem brauchen Bienenzüchter aus anderen Teilen der Welt immer wieder reinrassiges Zuchtmaterial für ihre Kreuzungszuchten.

La Palma könnte gegen den Einfluss von anderen Rassen geschützt werden, wenn die oben erwähnten Maßnahmen realisierbar sind. Die Insel ist auch sicher vor Varroa und Faulbrut. Lassen Sie uns hoffen, dass die Menschen klug genug sein werden, diese Biene so rein wie möglich zu halten.

Further reading

  • Bramwell D., Bramwell Z.,(1990) Flores Silvestres de las Islas Canarias, Editorial Rueda.
  • Canas S.,(1999) Apicultura en la Palma, Vida apicola No 94.
  • Canas S., (1998) Apicultura en Tenerife, Vida apicola No 88.
  • Palilla Alvarez F., Hernandez Fernandez R. (1997), Estudio morfologico de las abejas mellifica del archipielago canario. Universitad de Cordoba. 
  • De La Rua.P. and cols. (1998) Caracterizacion molecular de la abeja Canaria. Molecular Ecology 7, 1543-1548
  • Ruttner,F. (1986) Geographical variability and classification. pp.23-56. In " Bee Genetics and Breeding."(T.E.Rinderer,ed.) Academic Press, New York.